Eizellentnahme und Samengewinnung

Egg Retrieval

Die Eizellentnahme ist ein wichtiger Schritt im Prozess der In-vitro-Fertilisation (IVF). Bei diesem Verfahren werden Eizellen aus den Eierstöcken zur Befruchtung im Labor entnommen. Sie tritt typischerweise nach der Stimulation der Eierstöcke auf, sobald die Eizellen ausgereift sind.

Ablauf der Eizellentnahme:

  1. Vorbereitung: Vor dem Eingriff erhalten Sie konkrete Anweisungen, zu denen oft auch ein kurzes Fasten gehört.
  2. Sedierung oder Anästhesie: Die Eizellentnahme wird im Allgemeinen unter leichter Sedierung oder Anästhesie durchgeführt, um sicherzustellen, dass Sie sich während des Eingriffs wohl fühlen und schmerzfrei sind.
  3. Ultraschallführung: Der Arzt verwendet transvaginalen Ultraschall, um die Eierstöcke und Follikel sichtbar zu machen. Eine Ultraschallsonde wird in die Vagina eingeführt und die Follikel (mit Flüssigkeit gefüllte Säcke, die die Eizellen enthalten) lokalisiert.
  4. Nadelaspiration: Eine dünne Nadel wird an der Ultraschallsonde befestigt und durch die Vaginalwand in die Eierstöcke geführt. Die Nadel saugt vorsichtig die Flüssigkeit und die Eizellen aus jedem Follikel ab. Dieser Vorgang wird für jeden reifen Follikel wiederholt.
  5. Ei-Identifizierung: Die gewonnene Flüssigkeit wird in einem Labor an Embryologen übergeben, die die Eizellen identifizieren und für die Befruchtung vorbereiten.
  6. Recovery: Nach dem Eingriff werden Sie in einen Aufwachbereich gebracht, wo Sie sich ausruhen können, da die Wirkung der Sedierung nachlässt. Dies dauert in der Regel einige Stunden.
  7. Pflege nach dem Eingriff: Nach dem Eingriff können Krämpfe, Blähungen oder Schmierblutungen auftreten. Diese Symptome sind im Allgemeinen mild und von kurzer Dauer. Sie erhalten Anweisungen zur Pflege nach der Entnahme und können in der Regel noch am selben Tag nach Hause gehen.

Wichtige Überlegungen:

  • Dauer: Die Eizellentnahme dauert normalerweise etwa 20 bis 30 Minuten.
  • Risiken: Obwohl im Allgemeinen sicher, bestehen Risiken wie Blutungen, Infektionen oder Schäden an umliegenden Strukturen wie Darm, Blase oder Blutgefäßen. Solche Komplikationen sind jedoch selten.
  • Erfolgsrate: Die Anzahl der entnommenen Eizellen variiert stark von Person zu Person. Nicht alle entnommenen Eizellen sind für die Befruchtung geeignet.

Spermasammlung

Die Samengewinnung ist ein wichtiger Schritt im Prozess der In-vitro-Fertilisation (IVF), der typischerweise mit der Phase der Eizellentnahme zusammenfällt oder kurz davor stattfindet. Bei diesem Schritt wird eine Spermaprobe zur Befruchtung der entnommenen Eizellen entnommen.

Ablauf der Samengewinnung:

  1. Methode der Sammlung: Die gebräuchlichste Methode zur Entnahme einer Spermaprobe ist die Masturbation, die normalerweise in einem privaten Raum der Klinik durchgeführt wird. Anschließend wird die Probe in einem sterilen Behälter gesammelt. Bei Männern, die Schwierigkeiten haben, auf diese Weise eine Probe zu gewinnen, können alternative Methoden wie Hodenaspiration oder Elektroejakulation eingesetzt werden, insbesondere bei schwerer männlicher Unfruchtbarkeit oder Ejakulationsproblemen.
  2. Timing: Die Samengewinnung erfolgt in der Regel am selben Tag wie die Eizellentnahme der Frau. Für die Befruchtung wird bevorzugt frisches Sperma verwendet, bei Bedarf kann aber auch gefrorenes Sperma verwendet werden.
  3. Analyse und Vorbereitung: Nach der Entnahme wird die Spermaprobe in einem Labor analysiert. Die Analyse umfasst die Beurteilung der Spermienzahl, Motilität (Bewegung) und Morphologie (Form). Anschließend werden die gesündesten und beweglichsten Spermien für die Befruchtung ausgewählt. Dieser Vorgang wird als Spermienwäsche bezeichnet und entfernt auch Chemikalien aus dem Samen, die die Befruchtung behindern oder Reaktionen in der Gebärmutter hervorrufen können.

Wichtige Überlegungen:

  • Abstinenzzeit: Männern wird in der Regel empfohlen, vor der Entnahme zwei bis fünf Tage lang auf die Ejakulation zu verzichten, um die Quantität und Qualität der Spermien zu maximieren.
  • Lebensstilfaktoren: Faktoren wie Ernährung, Rauchen, Alkohol und Stress können die Spermienqualität beeinträchtigen. Männern wird in den Monaten vor der IVF oft empfohlen, einen gesünderen Lebensstil anzunehmen, um die Spermienqualität zu verbessern.
  • Verwendung von Spendersamen: In Fällen, in denen der männliche Partner keine brauchbare Samenprobe zur Verfügung stellen kann, oder bei alleinstehenden Frauen und gleichgeschlechtlichen Paaren kann Spendersamen verwendet werden.
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